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Bingo! Urban Tour
von Javier Peña

Bingo! Urban Tour by Javier Peña

Wenn man an Zahlen und Städte denkt, dann stellt man sich Haustüren, Telefonnummern, Postleitzahlen usw. vor. Es gibt jedoch noch andere Zahlen: die der (nicht) Orte, die der Leere, dieser Räume in der Stadt, wo es (keine) Nummern gibt, diese aber schon zugewiesen sind.

In Neubaugebieten werden manche Grundstücke bebaut, während andere noch brach liegen. Es werden Straßen gebaut, Bürgersteige ... und diese tragen Nummern, die der Planung entsprechen. Was passiert, wenn ein Plan erst zu 70 % umgesetzt ist?

Am Vorabend der Änderung des Bauleitplans von Madrid und angesichts eines großsprecherischen Projekts im Zusammenhang mit Glücksspiel, das zurzeit in aller Munde ist, gibt es diese leeren Flächen, diese (nicht) Nummern in vielen unserer Viertel am Stadtrand ... warum sollte man nicht einmal zu diesem Bingo in der Stadt einladen? Warum sollte man diesen Räumen keinen Charakter verleihen, ihren Wert nutzen, sie durchschreiten auf dem Weg durch die (nicht) Stadt? Wir schlagen den Aufbau einer Installation und eine ortsspezifische Performanz vor. Dazu benötigen wir ein mobiles Bingo und eine Reihe von Ansichtskarten, die als Teilnahmecoupons – Stadtkarten dienen. Die Installation ist das Reklame- und Kommunikationselement dieser einzigartigen Räume. Anschließend findet ein gemeinsamer Rundgang durch das echte Stadtviertel statt: wir beobachten die Erfahrung der Bürger und diskutieren, was eine Stadt ist und wo wir die Stadtgrenzen ziehen. Abschließend gibt es eine Publikation im Ansichtskartenformat und die gesamte Dokumentation des Projekts auf einer Webseite.

Bingo_Ilove
Bingo_Valdegastea2011

Javier Peña (1985, Logroño), Architekt, Studium an der ETSA Madrid, Spezialgebiet  Erforschung und Verbreitung der Bürgerbeteiligung. Sein Ziel ist die Förderung eines kritischen Dialogs am Limit der Architektur. Er belegte beim internationalen Wettbewerb Stadtplanung und Gender +Urbana+Húmana der Provinzialverwaltung von Cádiz und der Kunstmesse La Rioja 2010 den ersten Platz. Im Jahr 2011 zeigte er im Rahmen des Projekts Yo también me caso, Ich heirate auch, die Installation Cásate con…, Heirate ..., und zwar beim internationalen Architekturfestival eme3 in Barcelona und in der Sala Arquerías in Madrid; in Logroño führte er das gemeinschaftliche Projekt Habitar el Patio, Wohnen im Hof, durch. 2012 schuf Javier für das Architekturfestival Vives (Montpellier) die Installation Cité surprise. Javier ist Botschafter der Arquia Proxima 2012, Mitarbeiter im Bereich Architektur beim CYAN mag und Mitarbeiter der unabhängigen Kommissarin Ariadna Cantis.

Er hielt Vorträge bei folgenden Veranstaltungen: MACC (Teneriffa), Forum QUAM WIKpolis (Vic), EME3 (Barcelona) und beim Seminar für inklusive Stadtplanung in Vitoria-Gasteiz.

Das Goethe-Institut und die übrigen Projektpartner übernehmen keine Verantwortung von den getätigten Aussagen der Künstler in ihren jeweiligen Projekten.