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Wir brauchen ein Echo
von Marco Godoy

Reclamar el eco by Marco Godoy

Nachdem Mitte 2011 der arabische Frühling ausgebrochen und das Zeltlager der Bewegung 15M errichtet worden ist, ist die Unzufriedenheit des Volkes auf vielfältige künstlerische Weise in Form von Plakaten, Hymnen, Liedern, Transparenten und Aufschriften  zum Ausdruck gekommen. Diese haben nicht nur die Strassen gefüllt, sondern haben uns auch unendlich viele neue Formen des politischen Denkens vor Augen geführt. In Spanien haben die Aktionen auf den Plätzen allen Anschein nach mit einer politischen Undefiniertheit begonnen, welche neben einer ästhetischen und künstlerischen Produktion existierte, bei der wir mit der Zeit die gleichen Themenschwerpunkte wiederfinden können.

Singen wir die Losungen. Geben wir die Stimme zurück.

Mit diesem Projekt sollen die während der Proteste in den spanischen Zeltlagern auf Plakaten gezeigten und auf Tonmaterial aufgezeichneten Losungen erneut in Umlauf gebracht werden. Hierbei soll ein Chor diese Rufe harmonisch wiedergeben. Solfónica, ein während der Protestbewegung 15M entstandener und seitdem aktiver Chor wird Rufe wie „Sie vertreten uns nicht” oder „Wir werden diese Krise nicht bezahlen” u.v.a.m. wieder in den öffentlichen Raum zurückbringen.  

Ausgehend vom Archivmaterial des 15M wird die Musikerin Alicia G. Hierro Chormusik zu diesen Losungen komponieren. Durch die Mächtigkeit und den rituellen Charakter der harmonischen Stimmen eines Chores möchten wir das politische Gedankengut der 15M-Bewegung wieder aufgreifen und in einen anderen Kontext setzen, um es an verschiedenen symbolträchtigen öffentlichen Orten in Madrid aufzuführen und auf Video festzuhalten.  

Reclamar el eco_7

Marco Godoy: (1986 Madrid) Er hat sein Kunststudium an der Complutense-Universität in Madrid abgeschlossen und einen Studienaufenthalt an der School of the Art Institute in Chicago absolviert. Seine Ausbildung in den Bereichen Kunstgeschichte und Kulturmanagement hat er an Einrichtungen wie dem CA2M, MNCARS, IAAC und dem Goethe-Institut erweitert. Des Weiteren hat er an Workshops mit Künstlern wie Ben Patterson, Tania Bruguera, Javier Codesal und Lars Vilks teilgenommen.

Neben seinem eigenen künstlerischen Schaffen nahm er von 2008 bis 2010 als Mitglied der Madrider Vereinigung „Todo por la Praxis” an den Projekten „Sin Estado” und „Street Games” teil.

Seine Werke sind in Gruppenausstellungen in Madrid, Barcelona, Chicago, Miami, Mexiko-Stadt und Quito gezeigt worden.

Das Goethe-Institut und die übrigen Projektpartner übernehmen keine Verantwortung von den getätigten Aussagen der Künstler in ihren jeweiligen Projekten.